Innovationen in der (kirchlichen Arbeits-)Welt

Ich frage mich, warum diese neue Arbeitswelt noch so viel Ängste – sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Arbeitgebern – hervorruft. Sie hat aus meiner Sicht nur Vorteile. Denn wenn Mitarbeiter einen gewissen Grad an Emanzipation, Freiheit und Vertrauen haben, wird Wissen freigesetzt. Allerdings funktioniert dies nicht in der traditionellen Form der Managementhierarchie…

In dem System haben sich nämlich alle daran gewöhnt, dass das Management die Entscheidungen trifft. Dies hat zur Folge, dass Mitarbeiter keine Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen und Wissen brach liegt. So lernen Mitarbeiter, dass das Unternehmen nicht an ihrer Eigeninitiative interessiert ist. Schlau wäre es, es anders herum zu machen und Mitarbeiter mit einzubeziehen.

Zitiert nach Shifthappens

Könnte es sein, dass Opferrollen und Chefrollen Co-Abhängig aneinanderkleben? Wenn einer im System sich bewegt, wird es herauskommen. Habt Mut zur Veränderung auch mit den klassischen Rollen in Gemeinden und Kirchen. Wie sieht das aus?

  • Pfarrer sind keine Hirten, sondern Kybernes (Steuermänner)
  • Kirchenälteste sind keine Entscheider vom grünen Tisch, sondern begeisterungsfähige Ohren am Puls der Zeit / des Kirchenvolkes
  • AusschussleiterInnen sind keine kleinen Chefs, sondern Visionäre und Begeisterer für coole Wowprojekte
  • Alle arbeiten mit ihren Gaben und dienen mir ihrer Leidenschaft, um das Wirken Gottes zu entdecken…

Wie cool wäre wohl solch eine Kirche, ansteckend für Politik und Wirtschaft.

Theologisch Konsequenzen aus dem allen? Hier gibt es einen interessanten Hinweis:

Zum Thema “Emergenz” habe ich ja gestern schon ein paar Gedanken gepostet. Warum wir auch dem Thema “Postmoderne” dran bleiben müssen, dazu habe ich heute im Epilog der Dissertation von Matthias Schnell-Heisch aus dem Jahr das folgende Fazit gelesen. Er beschreibt unser Anliegen ganz treffend, finde ich:

Eine bleibende Herausforderung der Postmoderne-Diskussion besteht darin, daß in der Theologie und in den Kirchen intensiver als bisher darüber nachgedacht werden müßte, mit welchen strukturellen Veränderungen Theologie und Kirche auf die veränderten Rahmenbedingung der »Postmoderne« reagieren können. Dies erscheint besonders vor dem Hintergrund der zu beobachtenden Informatisierungs- und Globalisierungstendenzen (den Migrationsbewegungen, der zunehmenden Mediatisierung etc.) dringlich, die auch für Theologie und Kirche Herausforderungen mit sich bringen, mit denen sie bisher nicht konfrontiert waren.

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