Wieviel genau bringt Design? 30%=90.000€

Für Geschäftsleute zählen ja nur Zahlen. Als ein Designer gefragt wurde, was bringt dein neues Design für unser Produkt an Mehrwert, konnte er keine Zahlen nennen. Seine Antwort. „Vertraut mir, ich bin Designer“! zählte aber nicht… und nun?

Gibt es eine Messmethode, wieviel der Mehrwert an Design wirklich bringt? Ja, Whirlpool hat es vorgemacht.
…then takes detailed measurements of their preferences about aesthetics, craftsmanship, technical performance, ergonomics, and usability. Whirlpool charts the results against both competing products and its own previous iterations, giving it a baseline of objective evidence from which to make investment decisions.
The methodology, two years in the making, recently yielded its first data-driven product, the KitchenAid Architect Series II freestanding range. With top scores in customer preferences, the Architect II won a 15% increase in investment over its predecessor. While it’s way too early to pronounce that decision a success, initial results are promising: In the three months following launch, profits for the redesigned range were up 30% over the previous model.
Apple lebt davon. Und die Kirche Jesu? Wenn „Design matters“, wäre es einmal unter „sündigen“ wirtschaftlichen Aspekten zu fragen: Würde eine Kirche ernster genommen, würde ihr „Produkt“ einen Mehrwert bekommen, wenn sie auf Design achtete?

Würden mehr Spender bereit sein, etwas in diese Gemeinde/Kirche zu investieren? Ist das Beispiel der beispiellosen Fundraisingerfolge zur Renovierung der Dresdner Frauenkirche nur ein Symbol der Kraft des schlechten Gewissens (Stichwort Wiedergutmachung) oder auch Zeichen für die Kraft einer (Design-)Vision: den größten und schönsten protestantischen Dom (DESIGN!) aufzubauen. Und schick sieht er ja aus…

Muss nicht eine Kirche auch auf das Design ihrer Erscheinung (Gebäude, Geschmack, Stil, Formen, Publikationen, Gewänder, Autos, Computer, Schriftstücke, Briefe, e-mails, Websites, Modestile der Besucher, Outfit der Mitglieder, Ausdruck der Gesichter, Formen des Kultes, Präsentationsstile, Rhetorik, Sprechstile ihrer Repräsentanten, Stile der Sitzungen, Gepflogenheiten ihrer Synoden, Verlautbarungen, Pressemeldungen) achten, weil es den Mehrwert prägt oder mindert? Tja, ich komme wieder auf das Thema zurück: Wo ist der Designbeauftragte neben der Frauenbeauftragten?

Wenn Whirlpool 15-30% Steigerung hinkriegt –allein durch den Designfaktor!– wieviel mehr Geld kriegen wir als Kirchengemeinde? 30% von einem Jahreshaushalt von 300.000€ sind immerhin 90.000€ Moos. In der Spardiskussion sinken die Einnahmen gerade um ca. 10% jährlich, also hätten wir 20% übrig, um in die Zukunft zu investieren. Ein verlockender Gedanke:-)

Wo finden wir eine Begründung in den heiligen Schriften? Oder ist das alles nur „eitler Tand“ (vorübergehender Hype)?

Vielleicht ist das johanneische Denken mit dem Stichwort „doxa“ (=Herrlichkeit) hier angebracht. Oder paulinische Hinweise 2. Kor. 3,17ff: Spiegelungen der Herrlichkeiten Gottes in irdischen Gefäßen… ist das die Schönheit des Designgedankens? In der Kirchengeschichte war es Graf Zinzendorff, der den Mehrwert von „festlichen“ (höfischen) Kulturen seiner Zeit als Ausweis für wahre Gottessebenbildlichkeit einführte. Zugegeben, es gab da auch gewisse Übertreibungen und Exzesse, aber sie waren zumindest ziemlich innovativ die Zinzendörfianer:-). Mhm. Schreibt mir, was ihr findet…

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